Geschichte der Felsengänge

Der geschichtliche Rückblick auf die Entstehung der unterirdischen Bauwerke beginnt im frühen Mittelalter bei der Anlage von Felsengängen.

Es ist ein Gang kaum 60 cm breit, meist ein aufrecht begehbarer Stollen mit etwa 160 cm Höhe, der zu nichts anderem mühevoll in den Nürnberger Buntsandstein geschlagen wurde, als zur Gewinnung von Wasser und zu dessen Weiterleitung an einen Schöpf- und Ziehbrunnen für die Nürnberger Bürger.

Der Buntsandstein hat schichtweise lehmhaltige Einlagerungen. Das sind wasserundurchlässige Lehmbänke, auf denen das Versickern des Oberflächenwassers verhindert wird. Somit läuft es auf diesem Wasserhorizont in den gegrabenen Wassergang und dann in einer offenen Rinne mit leichtem Gefälle in Richtung des Ziehbrunnenschachts.

Und dieser zentrale und öffentliche Sammelschacht lag am Milchmarkt, dem heutigen Albrecht-Dürer-Platz.

Wann die Gänge in den Fels gehauen wurden, dürfte jedenfalls schon erheblich vor 1459 gewesen sein. Das wissen wir aus den amtlichen Aufzeichnungen des damals amtierenden Röhrenmeisters »Heinrich Scharpf«.

Die historischen Wassergänge verloren aber später ihre Bedeutung und gerieten in Vergessenheit.